Mit digitalen Medien besser lernen?

Einen herzlichen Dank an Christian Ebel und seine Einladung zur Blogparade zum Mehrwert digitaler Medien im Unterricht.

Ich werde es versuchen kurz zu halten: Zum digitalen Lernen wird vieles von vielen Seiten gesagt. Es gibt wie überall Unterstützer und Gegner. Das ist meiner Meinung nach unter anderem darauf zurückzuführen, dass „besser lernen“ schwer evaluierbar ist – wie misst man Lernerfolg – an den Noten, am Wissen, an den Kompetenzen, …? Was ist ein Mehrwert? In der Praxis definiert eben das, jeder Lehrende selbst.

Ich möchte an dieser Stelle unabhängig aller Rahmenbedingungen einfach nur meine ganz persönliche Privatmeinung kundtun: ich lerne mit Wikis, Google, fetzigen Spielereien wie der Codeacademy, Blogs, MOOCs usw., denn ich hab sie per Smartphone ständig dabei und das Wissen ist auf dem neusten Stand. Ich kann digital lernen, da ich aufgrund meiner Schul- und Unibildung gelernt habe Quellen zu finden, zu analysieren und zu bewerten. Gleichzeitig lerne ich natürlich auch noch von Kollegen, Bekannten und Freunden klassisch im 4 Augen Gespräch. Wie immer: der Mix macht´s.

Schüler im Computerkabinett
Schüler im Computerkabinett

Am besten lerne ich unabhängig des Mediums: mit Spaß, Neugier und auch aus Fehlern. Trial and error. Diese Strategie gehört allerdings meiner Meinung nach weniger zur deutschen Kultur – hier ist der Lehrer unantastbar und macht keine Fehler, sonst büßt er Autorität ein und plötzlich tanzen ihm in überfüllten Klassenzimmern 26 Kinder auf der Nase herum. Genauso bei der Entfesselung von Neugier – neugierige, interessierte, kritische Schüler können unbeantwortbare Fragen stellen und schon leidet die Autorität des Lehrkörpers wieder und dann haben wir wieder die Sache mit der Nase und dem Tanzen.

Vielleicht sind das Gründe, warum der digitale Wandel teilweise auf Ablehnung stößt?! Vielleicht ist es die Angst vor dem Neuen, unklare Rahmenbedingungen, schlechte Weiterbildungsangebote, ein sich sperrender Schulleiter,…

Ich weiß nur eins: Ich will nicht mehr ohne digitale Medien leben. Für mich ist es: einfach und alltagstauglich. Es ist Teil meiner Arbeits- und Alltagswelt. Und das ist eben genau der springende Punkt: 5 Jahre wurde mir dieses eine Wort im Pädagogik-Studium eingehämmert: Lebenswirklichkeit und Lebensweltbezug. Und das Lebensweltbezug Schüler durchaus motiviert stelle ich bei unseren Workshops fest, wenn wir sagen „Jetzt gehen wir ins Computerkabinett!“ oder „Holt eure Smartphones raus!“. Mir schlägt pure Freude, Bereitschaft, Energie und Interesse entgegen – wenn das keine idealen Voraussetzungen zum Lernen sind?!

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