Eltern. Kinder. Augenhöhe.

Am 9. Juni fand unser erster Eltern-Kinder-Medien-Workshop in Zusammenarbeit mit der Zentrale für politische Bildung Dresden anlässlich der Aktionstage für Netzpolitik und Demokratie statt.

Die Idee

Schon lange verfolgen wir bei Social Web macht Schule einen ganzheitlichen Ansatz: Kinder, Eltern und Lehrende im Umgang mit Medien fit machen. Dafür haben wir jeder Zielgruppe ein separates Format gewidmet. Die Lehrenden wählen zwischen Social Media Nutzung der Jugendlichen, Internet im Klassenzimmer und Cybermobbing. Die Eltern werden vor allem zum Thema Jugendschutzeinstellungen und Gefahren abgeholt. Tja und für die Schüler und Schülerinnen gibt es je nach Altersstufe, Vorwissen und Interesse mehr als 40 Methoden, die wir passgenau zusammenzustellen versuchen.

Klar eigentlich. Verschiedene Altersstufen brauchen verschiedene Themen und Herangehensweisen. Oder?

Nö. Eigentlich nicht. Eigentlich brauchen Erwachsene einfach nur zwei Dinge: Zeit und Neugier. Ein offenes Ohr für die Kinder. Dann kommen wir noch dazu und setzen hier einen Impuls und da einen Impuls und schon hat man medienkompetente Familien.

Der Workshop

10:00 öffneten sich die Türen und gespannte Eltern und Kinder nahmen ihre Plätze ein. Obligatorische Erwartungsabfrage. Ganz weit oben wie immer die Fragen nach einer gesunden Medienzeit. "Wie lange darf mein Kind am Smartphone sitzen". Der Top-Ten-Hit unter den Medienerziehungsfragen.  Lange ausruhen konnten sich die Zuhörer allerdings nicht. Im Nebenraum waren schon Stuhlreihen aufgebaut für eine Runde "Speed-Dating". Eine Idee, die ich von der re:publica18 und der Session "Endgegner Computerspiele" von DasNuf mitgenommen habe. Damals sollten sich vor allem Eltern gegenseitig im Umgang mit Computerspielen unterstützen. Für unseren Workshop haben wir die Themen einfach etwas breiter gewählt. So saßen Eltern fremden Kindern zwischen 8-14 Jahren gegenüber und sollten sich 5 Minuten über Medienerfahrungen unterhalten. Nach einer schüchternen ersten Runde wurde es immer lauter und in den folgenden Gesprächsrunden konnten die Partner kaum noch voneinander getrennt werden. In der letzten Runde sind die Kinder dann wieder bei den eigenen Eltern angekommen und konnten die Gesprächserfahrungen noch einmal Revue passieren lassen.

Im Anschluss wurde die Gruppe geteilt. Eltern sollten Zeit bekommen sich mit der Mediennutzung von Jugendlichen, Gefahren im Netz und Jugendschutzeinstellungen zu beschäftigen. Die Kinder durften derweil zwischen den Themen "Kommunikation", "Mediensucht" und "Cybermobbing" wählen. Im Anschluss sollten sie ihre Lieblings-Apps vorstellen.


 

Überraschungsmoment

In der dritten Phase des Workshops haben wir die Eltern und Kinder wieder zusammengeführt. Eigentlich sollten die Kinder ihre Apps vorstellen und den Eltern einen Einblick geben warum gerade diese Apps sie so faszinieren.

Stattdessen hatten die Kinder aber ein Plakat erarbeitet auf dem sie Wünsche an ihre Eltern zusammengetragen haben.

Auch in den Schülerworkshops ist uns das schon häufiger passiert. Kinder beschweren sich darüber, dass ihre Eltern keinen gesunden Umgang mit dem Smartphone pflegen - also mit schlechtem Vorbild vorangehen, wenn es um die Nutzungszeiten geht.

Es gibt also weiterhin jede Menge zu tun und ich hoffe, dass dies nicht unser letzter Eltern-Kinder-Medien-Workshop gewesen ist. Ein herzlicher Dank gilt hier der Zentrale für politische Bildung, die den Workshop erst ermöglicht hat. Auch jetzt kann noch fleißig auf der Online-Dialog-Plattform mitdiskutiert werden: https://www.lasst-uns-streiten.de/.

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