2017 – eine Zusammenfassung

„Nicht, was wir gelebt haben, ist das Leben. Sondern das, was wir erinnern und wie wir es erinnern und davon erzählen“ [Gabriel García Márquez]

Ab und zu fällt jetzt hier der Schnee. Die Tage sind kälter geworden, die Wangen rosiger und die Küche eine Weihnachtsbäckerei. Das Jahr geht zu Ende. Ein neues Jahr beginnt. Und wir haben die Gelegenheit zurückzuschauen, Erfolge zu feiern und Misserfolge als Anlass für Veränderung zu sehen.

2017 - Digitale Trends bei Jugend und Schule

Das vergangene Jahr war 1 ereigmisreiches Jar vong Medien her. Bitte was?

Als rundum prominentester Trend unter Jugendlichen fand die, durch eine Facebook-Seite verbreitete, "Vong-Sprache" große mediale Aufmerksamkeit. Der Ausdruck "I bims" (Ich bin's) wurde zum Jugendwort des Jahres 2017 gewählt und das zu Recht - gehört haben wir ihn oft genug. |Facebook-Seite

Netzwerke kommen und gehen, das hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt. Der große neue Trend 2017 nennt sich Musical.ly. Diese App ermöglicht Nutzern, kurze Videos zu Ausschnitten beliebter Musiktitel zu drehen und zu teilen. Wegen der schlechten Datenschutzvorkehrungen einerseits und dem Missbrauch geschützter Musiktitel andererseits geriet Musical.ly bereits in harsche Kritik. Ähnlich problematisch, jedoch mit kleinerer Nutzerzahl kommt die deutsche Seite Tellonym daher: Nutzer können sich gegenseitig anonym Dinge sagen. Die Gefahr eines anonymen Mobbings besteht - auch wenn Tellonym stärker moderiert wird als andere ähnliche Plattformen. Vor allem bei Jungen Eltern fand die Kinderfreundliche Webvideo-Alternative YouTube  Kids Interesse. Seit September läuft das Angebot auch in Deutschland. Nach wie vor wird empfohlen, seine Kinder nicht mit dem Gerät allein zu lassen - verstörende Videos auf YouTube Kids sorgten in den USA für den sogenannten "Elsagate"-Skandal.

Musical.ly | Tellonym.me | Youtube Kids Elsagate-Skandal

2017 - Social Web macht Schule

Viel ist passiert und viel ist vergangen im Netz. Auch in unserem Projekt können wir auf stürmische Zeiten zurückblicken. Noch in der letzten Schulwoche sind wir unterwegs und besuchen die Schüler der Pestalozzi Oberschule in Radeberg.

Insgesamt 52 Schülerworkshoptage, 12 Elternabende und 8 Lehrerweiterbildungen haben wir im Projekt durchgeführt. Dabei sind in diesem Jahr vor allem Grundschulen dazugekommen. Außerdem waren wir zu Gast bei den Präventionstagen und auch den Linuxtagen in Chemnitz, bei der Sächsischen Bildungsagentur in Dresden und auch den Schulberatern der AOK PLUS.

Besonders stolz sind wir auf unser jüngstes Teammitglied: unseren Mobbing Mops. Auf Instagram kommentiert er das digitale Zeitgeschehen für Kinder und Jugendliche und zieht mit lautem Gebell gegen Mobbing in den Kampf.
Das ist nämlich dringend notwendig. Der Ton unter den Kindern und Jugendlichen ist dank der Anonymität und fehlenden Nähe und Reaktion des Gegenübers mitunter ziemlich rau. Da braucht es schon mal einen Mops, der sich für ein bisschen mehr Miteinander einsetzt.

Das Leben von Kindern und Jugendlichen ist digital. Nur fehlt es an Hilfe und Unterstützung in der Nutzung der Technologien – wie auch schon die Jahre zuvor. Mein wahrscheinlich einschneidenstes Erlebnis dieses Jahr war eine neunte Klasse, die mir Pornofilmchen zeigte, die sie im Klassenchat umherschicken. Unser Trainer Hendrik erinnert sich an eine Schülerin im Datenschutz-Modul. „Sie sagte, es sei doch gut, wenn ihre Adresse jeder finden könnte. Wenn sie auf YouTube berühmt wird, ist es einfacher, ein Fantreffen zu veranstalten.“

Auswertung der ZEIT Online Arbeitsblätter http://service.zeit.de/schule/digitalisierung/chatten/ 001
Die Social Web macht Schule Trainer zu den Linux Tagen in Chemnitz

2018 – ein Ausblick

Und was erwartet uns im neuen Jahr? Bis März kommt erst einmal viel Arbeit auf uns zu: es geht nach Hartha, Geithain, Coswig, Burgstädt und viele mehr. Wir freuen uns auch auf eine neue Webseite und viel Spaß mit unserem Mobbing Mops. Arbeitsmaterialien wie ein Ausschneidemops oder ein Himmel und Hölle Spiel sind noch in Arbeit. Denn egal wie rau der Ton in einer Klasse, beim Mobbing Mops sind sich die Schüler einig #mopsarmy.

Spannend wird auch die Entwicklung in sächsischen Schulen nachdem der Masterplan zur schulischen Medienbildung und Digitalisierung vorgelegt wurde. Wir freuen uns diesbezüglich auch, dass Präventionsprojekte nun über Präventionsgelder (zu beantragen über das Schulportal) von sächsischen Schulen finanziert werden können.

Es war, ist und bleibt spannend im Projekt Social Web macht Schule.

Feedback eines Workshops aus dem Tschirnhaus Gymnasium Dresden

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