Wir befähigen Medienscouts zur Cybermobbing-Prävention

Unser Auftrag: Lehrkräfte weiterbilden und Impulse geben

Sophia und ich waren die letzte Woche sachsenweit unterwegs an den Medienpädagogischen Zentren in Leipzig, Chemnitz, Dresden, Löbau und Zwickau mit dem Auftrag Lehrkräften Wissen und Methoden zur Cybermobbing Prävention an die Hand zu geben. Diese wiederum sollen als Impulsgebende, Multiplikatoren und Ausbildende für Medienscouts an ihren Schulen fungieren.

Sophia & Marcel bei der Abfrage der Erwartungen der Lehrenden in Leipzig im Rahmen der Medienscout Ausbildung

Wer oder was sind Medienscouts?

Medienscouts sind Kinder und Jugendliche, die „ein persönliches Interesse am Umgang mit digitalen Medien haben und sich nach erfolgter medienpädagogischer Ausbildung an ihren Schulen (und oft auch darüber hinaus) im Kontext Medienkompetenzförderung freiwillig engagieren.“ Die Schüler*innen unterstützen Gleichaltrige oder auch jüngere Mitschüler*innen durch Workshops oder dienen als Ansprechpersonen zu Themen wie Cybermobbing, Datenschutz, Hate Speech, Gaming und Spielsucht und weiteren Themenfeldern. Darüber hinaus helfen sie Lehrenden beim Einsatz von digitalen Medien und Technik im Unterricht.

Inspiration durch etablierte Medienscout Gruppen aus Schleswig-Holstein

Gleichgesinnte unterstützen auf Augenhöhe

Der große Vorteil liegt darin, dass Gleichaltrige und vor allem Gleichgesinnte die Probleme und Herausforderungen ihrer Mitschüler*innen viel schneller und effektiver erkennen und lösen können, als Lehrkräfte. Die Begründung dafür ist einfach: Es werden ähnliche soziale Medien und Apps genutzt, es steht keine Generationengrenze im Weg und Vertrauen kann untereinander leichter aufgebaut werden.

Ist das Konzept neu?

In anderen Bundesländern wird dieser Ansatz schon seit Jahren erfolgreich gelebt. In Sachsen sind Frau Angela Potowski (Landesamt für Schule und Bildung) und Claudia Kuttner die treibenden Kräfte.

Sophia & Marcel in Dresden im Medienpädagogischen Zentrum bei der Vermittlung von Präventionsmethoden an Lehrende

In Sachsen wird Medienbildung endlich größere Aufmerksamkeit geschenkt und die Selbstwirksamkeit von Schüler*innen gestärkt

Sachsen nimmt in Sachen Medien- und digitaler Bildung keine Vorreiterrolle ein, umso erfreulicher ist es, dass das Thema Medienscouts nun die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient. Damit wird gleichzeitig Schüler*innen eine Stimme und Handlungsraum gegeben, um Selbstwirksamkeitserfahrungen zu machen und effektiv gegen Cybermobbing vorgehen zu können.

Gemeinsames Brainstorming mit den Teilnehmenden in Leipzig am Ende der Fortbildung, um die gewonnenen Erfahrungen und Eindrücke in die Praxis, also die Ausbildung und Etablierung von Medienscouts an ihren Schulen, zu transferieren.

Social Web macht Schule und die Präventionsarbeit bei Cybermobbing

Social Web macht Schule ist wesentlicher Teil einer größeren Veränderung in Hinblick auf die Medienbildung. Nachdem etliche andere Bundesländer vorgelegt haben, zieht Sachsen (was für vieles gern mal etwas länger braucht) nach und beginnt die Ausbildung von Schüler*innen und Lehrkräften zu Medienscouts. Der Ausbildungsprozess ist mehrstufig und beinhaltet verschiedene Module. Wir sind im ersten Modul dafür verantwortlich Lehrende zum Thema Cybermobbing Prävention zu befähigen, damit diese Schülerinnen und Schüler unterstützen können.

Assoziationen der Teilnehmenden in Chemnitz mit dem Begriff Cybermobbing

Unsere Herangehensweise

Neben einer theoretischen Einführung – Definition von Cybermobbing, Unterschiede zum Mobbing, Blick auf die Rollen und Phasen des Cybermobbing-Prozess – teilten wir unsere Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Schulen und der Polizei. Ebenso holten wir die Erfahrungen der Lehrenden ein und griffen sie auf.

Große Aufmerksamkeit widmeten wir den Orten, an denen Cybermobbing stattfindet und gaben einen Einblick in die medialien Lebenswelten der Schüler*innen, von Digitalen Spiele Communites zu Messenger-Gruppen in WhatsApp über Tik Tok zu Instagram. Wir zeigten Gefahren, aber auch Potenziale der sozialen Netzwerke und Apps auf.

Den Fokus legten wir schließlich auf die Vermittlung der Präventionsmethoden für Grund- und weiterführende Schulen, die wir sonst in Workshops einsetzen, teilten Erfahrungen, Best Practice und Stolperfallen.

  • Elli Online: Voll daneben! – Cybermobbing
  • Gone too far
  • Gewaltfreie Selbstbehauptung
  • Handlungspfeil
  • Mobbing Mops Comic
  • Anti-Cybermobbing-Vereinbarung
  • und viele weitere

Zum Abschluss stellten wir die Cybermobbing Erste Hilfe App von Klicksafe vor, empfahlen Beratungsstellen und Influencer, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.

Vorstellung der Tragweite des Problems Cybermobbing
Vorstellung der einzelnen Rollen im Cybermobbing Prozess
Einstiegsmethode für Medienscouts um die Gruppe und ihr Mediennutzungsverhalten kennenzulernen
Sophia bei der Vorstellung von Präventionsmethoden

Die Resonanz auf unsere Fortbildungen

Für uns waren die Fortbildungen ein großer Gewinn, einerseits um als Team zusammenzuwachsen und andererseits um unser Herzensthema, die Prävention von Cybermobbing weiterzutragen sowie unsere erprobten Methoden und Erfahrungen der letzten Jahre teilen zu können.

Edkimo Feedback der Teilnehmenden der Fortbildung in Zwickau

Wie geht es weiter?

Schulen und Lehrende, die auf der Suche nach Unterstützung durch einen externen Partner sind, der bei der Etablierung eines Medienscout Konzeptes und durch Workshopangebot rund um die Prävention von Cybermobbing zur Seite steht, können gern auf uns zukommen. Wir unterstützen sehr gern und vertiefen die Impulse aus den Fortbildungen.

Unser Flyer zum Thema Medienscout Ausbildung und wie wir Lehrkräfte über die Weiterbildung hinauns unterstützen können

Der Leitfaden für die Ausbildung

Der offizielle Leitfaden für die Medienscout Ausbildung findet sich hier: https://www.lernsax.de/wws/9.php#/wws/180196.php

Leitfaden zur Etablierung von Medienscouts an der Schule

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