HUHU – Ich bin’s LIONEL

von Lionel Otto

Da bin ich also! Fertig mit der Schule, noch 17 Jahre jung, das Gefühl genießend meine Zukunft in den Händen zu halten und für mein eigenes Glück verantwortlich zu sein. Es ist die wahrscheinlich schwierigste Frage für viele ehemalige Schüler: „Abi, was dann?“ – „Ausland? – Nein! Corona!“

Lionel Otto - Bundesfreiwilliger bei Social Web macht Schule
Lionel Otto – Bundesfreiwilliger bei Social Web macht Schule

Fakt ist, man muss brennen für das, was man will und es darf nicht an Motivation fehlen! Also kam ein Studium direkt nach der Schule keineswegs in Frage. Wie auch, wenn man nicht mal weiß in welche Richtung es genau gehen soll? Eher Richtung Pädagogik oder eher in Richtung Medien? Das war ein ständiges hin und her, welches durch Unentschlossenheit nicht selten in kleineren Auseinandersetzungen am Esstisch endete. „Dann mache ich halt erstmal ein Jahr Orientierung. Kindergarten, International School oder so.. FSJ oder Bufdi.. ja Papa ich kümmere mich.“

Ich selber hätte nicht gedacht, dass ich nach ein paar netten Mails, an einem heißen Sommermorgen, in der Tharandter Straße bei Social Web macht Schule an einem Bewerbungsgespräch teilnehme und von den beiden Personen, die mir gegenüber sitzen, mehr als angetan war. Auch wenn ich nicht direkt angenommen wurde, gaben mir Marcel und Kristin das Gefühl jetzt schon Teil des Projektes zu sein. „Da will ich hin!“

Knapp 2 Wochen später kam dann ein Anruf, dass ich genommen wurde. Ich war überglücklich. Für mich ist es die optimale Chance mich mit digitalen Medien auseinanderzusetzen, mich in manche Bereiche wie zum Beispiel das Filme schneiden zu vertiefen und parallel an Schulen zu sein, so mit Kindern in Kontakt zu kommen und gemeinsam mit ihnen zu arbeiten. Ich glaube nicht jeder hat so ein vielseitigen Beruf, wie ich es in meinem Bufdi Jahr haben werde. Mal sitze ich im Büro, darf dort meinen Projekten und Aufgaben nachgehen, mal hospitiere ich in einer Schule bei einem Workshop oder werde durch Sachsen fahren um an Weiterbildungen rund um das Thema Medien oder Selbstreflexion teilzunehmen.

Parallelwelt im Digitalen

Digitalisierung ist so ein Begriff. Jeder verwendet ihn und denkt zu wissen was dahinter steckt, aber sind wir ehrlich, wir wissen wohl kaum wie breit er gefächert ist und in welchem Ausmaß er unseren Alltag trifft. Wurde mein Jahrgang (2001/2002) noch Schritt für Schritt in die digitale Welt geführt, begleitet mit viel Vorsicht, sei es durch Eltern oder Lehrer, die von Technik wenig Ahnung hatten und sie gar nicht so richtig haben wollten, sieht es bei Kindern, die nur wenige Jahre jünger sind, ganz anders aus. Bloß, wer bringt Ihnen den richtigen Umgang mit Medien bei? Die immer ängstlicher werdenden Lehrer sind die selben und trotz hochmoderner Technik in Schulen, wie die interaktive Tafel, wird lieber eine Kreidetafel reingerollt. Und vielleicht gebe ich ja genau diesen Kindern etwas mit, so dass auch sie nicht auf Komplikationen im Netz treffen.

Um eben diesen Kindern, die im Internet eine zweite Welt gefunden haben, also zocken bis die Augen schmerzen, Videos schauen bis sie selber der Überzeugung sind YouTube Star zu werden und auf Instagram Bilder posten ohne irgendwie nachzudenken einen Einblick in das komplexe Thema Datenschutz und Digitalisierung zu geben, ist es wichtig das Projekte mit Spiel und Spaß, aber auch gewissem Ernst, wie Social Web macht Schule, an Schulen kommen und mit den Kindern den Tag gestalten. Auch der Lehrer nimmt sicherlich das eine oder andere für sich mit und lernt seine Schüler auf einer völlig neuen Ebene kennen. Eben wie in einer Parallelwelt.  

Ich habe tatsächlich gute Vorsätze?!

Mein Ziel ist es meine Selbstorganisation gut in den Griff zu bekommen (welche manchmal sehr fahrlässig ist), indem ich mir selber einen zeitlichen Rahmen für meine Aufgaben stecke. Ich möchte mich selbstständig um Arbeiten kümmern, eigene Erfahrungen und bereits vorhandenes Wissen einbringen und durch meine Nähe zu anderen Jugendlichen Trends in die Arbeit bringen. Aus Fehlern will ich lernen und an Problemen nicht verzagen und zur Not habe ich ja ein ziemlich tolles Team hinter meinem Rücken. Die ersten Tage dienten der Einarbeitung und der Integration, welche nur einige Minuten gedauert hat, da ich mich sofort aufgenommen fühlte. Auch jetzt beim Schreiben sitze ich hier an meinem eigenen Schreibtisch, fühle mich wohl und habe Spaß an der Arbeit. Was gibt es denn besseres?

Eben ganz anders als in der Schule. Aber das ist kein Wunder bei der Flexibilität hier und dem Fakt, dass man täglich nur in den Nachbarraum muss, somit in einer riesigen Küche mit Dachterrasse steht und seinen dritten Kakao schlürft.

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