Neue Lehrpläne, DigitalPakt, Digitale Wende

Das Schuljahr 19/20 hat es in sich. Es wurden nicht nur die Lehrpläne im Freistaat Sachsen um politische, nachhaltige Bildung und Medienbildung ergänzt. Schulen sind außerdem dazu aufgerufen Medienbildungskonzepte zu erstellen, um mit Mitteln aus dem DigitalPakt die digitale Wende an Ihrer Schule einzuläuten.

Wir haben die Sommerferien genutzt und uns umgehört, unterhalten, ausgetauscht und viel gelesen. Sehr viel gelesen… Das ist dabei herausgekommen:

Worum geht es?

Der DigitalPakt bringt vor allem Geld für Hardware an die Schulen. Dafür müssen Schulen ein Medienbildungskonzept verfassen. Dieses Medienbildungskonzept soll sicherstellen, dass die Technik nicht nur angeschafft sondern auch pädagogisch wertvoll im Lehr-Lern-Prozess eingesetzt wird.

Kultus, Schulträger & Co. stellen viel auf die Beine. Es gibt Lehrerfortbildungen. Es gibt Materialien und Checklisten. Es gibt sogar eine neue Landesstrategie, eine Koordinierungsstelle und ein Online-Portal.

Aber…

„Wir haben einen Klassensatz Laptops, nutzen sie aber nicht, weil eine Hälfte nicht geladen ist und die andere Hälfte erst einmal dreißig Minuten Updates installiert.“ sagt eine Lehrerin einer sächsischen Oberschule.

Andere Schule, andere Stadt. Die interaktive Tafel wird mit einem Besen fixiert „Sie können die interaktive Tafel nutzen, aber leider nicht darauf schreiben, da wir die Lizenzen nicht verlängern konnten.“

Andere Schule, gleiche Stadt „Handys an der Schule? Nein danke! Die Schule sollte ein geschützter Raum sein. So kann auch kein Cybermobbing stattfinden.“

Die digitale Wende an der Schule stößt auf einige Herausforderungen. Auf negative Erfahrungen. Auf immens hohe technische Anforderungen.

Aber.. die zweite…

Die digitale Wende ist Realität, Gegenwart und Zukunft.

Es gibt Schulen, die Tablet-Klassen haben, Medienscouts ausbilden, der digitalen Wende auf ihre eigene Art begegnet sind. Es gibt Schulen, die es vormachen. Ja, es gibt noch viele Fragen, Probleme, Herausforderungen und Schwierigkeiten, aber man kann diese nicht lösen wenn man nicht irgendwann ins kalte Wasser springt und loslegt. Wo, wenn nicht an der Schule? Der Ort der Lernen bedeutet. Dem Schutzraum, der es Kindern und Jugendlichen ermöglicht neugierig zu sein, auszuprobieren und zu lernen ohne die Konsequenzen der realen Welt zu fürchten – warum also nicht auch Pädagog*innen?

Und sie lebten glücklich…

Seit 2011 beschäftigt sich Social Web macht Schule mit dem verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien an Schulen. Unser Kerngeschäft ist die präventive Medienbildung. Von Cybermobbing bis Suchtgefährdung, Kettenbriefen über Klassenchats – wir haben eine Vielzahl von Themen und Methoden erprobt, verworfen und neu konzipiert um Kinder und Jugendliche sicher im Umgang mit dem Internet zu machen. Wie ein nachhaltiger Jugendmedienschutz aussehen kann, haben wir hier mal versucht zusammenzufassen. Es gibt viele Methoden, Materialien, Ressourcen, die Schulen im digitalen Wandel unterstützen können. Wir möchten Schulen einen Überblick geben und helfen die Medienbildung von Anfang an nachhaltig in das schulische Medienbildungskonzept zu integrieren.

Aber wir können nicht alles. Aus diesem Grund setzen wir uns mit verschiedenen Partner*innen, wie dem C3D2 (dem Chaos Computer Club Dresden) oder dem Verein Learning out Laut zusammen und überlegen gemeinsam wie die digitale Wende an der Schule erfolgreich unterstützt werden kann.

Und die Moral von der Geschicht´…

Jede Schule ist anders. Jede Schule hat unterschiedliche Bedürfnisse. Wir möchten an die Schulen herantreten, die Lust haben die ersten Schritte auf dem Weg des digitalen Wandels zu gehen. Die Lust haben individuell für die eigene Schule Möglichkeiten und Grenzen des digitalen Wandels zu erarbeiten. Die Lust haben anzufangen, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Hinter einem „Aber…“ kann sich jeder verstecken. Jetzt aber geht es darum mutig und neugierig zu sein. Den Schüler*innen als Vorbild zu zeigen wie man mit Herausforderungen umgeht, daran lernt und wächst.

Weiter informieren?

Im Webinar der digitalen Helden stellt eine Lehrerin des Gymnasiums ihr Medienbildungskonzept vor:

Maik Riecken ist medienpädagogischer Berater für digitale Medien am Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ). Seine Erfahrungen, Ideen, Anregungen und vieles mehr teilt er unter: https://www.medienbildungskonzept.de/

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