Heimliche Leidenschaften der Social Web macht Schule Trainerinnen

Vor zwei Wochen waren wir in der achten Klasse der Dreikönigschule in Dresden. Endlich hatten wir mal die Gelegenheit eine Hausaufgabe auszuprobieren, die uns die kreativen Köpfe des Theaters junge Generation verraten hatten: Mache ein Selfie – jedes Mal, wenn du dein Smartphone benutzt.

Diese Hausaufgabe war ein guter Einstieg, um mit den Schülern und Schülerinnen über das Thema Nutzungs- und Auszeiten ins Gespräch zu kommen. Dazu schloss meine Kollegin kurzerhand ihr iPhone an den Beamer an und ließ die Klasse an ihrem Wochenbericht über die vorinstallierte App „Bildschirmzeit“ teilhaben. Tatsächlich zeigte ihre Nutzungszeit in der Kategorie „Spiele“ 1 Stunde täglich an. Meine Kollegin, die ich nie anders als strebsam, fleißig und wohlorganisiert wahrgenommen habe, spielte doch tatsächlich auf ihrem Smartphone. Und nicht irgendein Spiel. Sondern das Spiel, dass vor über zwanzig Jahren auf meinem eigenen ersten Windows PC vorinstalliert war. Sie spielte Solitär.

Amüsant was die Trainer bei Social Web macht Schule für „dunkle Geheimnisse“ haben. Der eine spielt Solitär, der andere hat eine latente Candy Crush Abhängigkeit entwickelt und der nächste eine zweite Identität als missmutig-melancholischer Mops auf Instagram aufgebaut.

Nun wollen wir natürlich auch von unseren zwei neuen Trainerinnen erfahren, warum sie sich bei Social Web macht Schule engagieren und ob auch sie das ein oder andere Smartphone-Laster haben.

Sophia Schröter

„Kennst du ´freekickerz´auf Youtube?“
Schmunzelnd mustere ich meinen 11-Jährigen Nachhilfeschüler, der mit seinem Kopf ganz wo anders ist als bei seinen Hausaufgaben.

Ich (23-Jährige Sozialpädagogik-Studentin), immer noch leidenschaftliche Sims-Spielerin (omg wie old-school, ich weiß) kann das sehr gut nachvollziehen. Wer kennt es heutzutage nicht? Man sitzt vor einer Hausarbeit, den Lehrbüchern oder einer anderen wichtigen Aufgabe und plötzlich wird Instagram, Facebook oder ein Computerspiel sehr viel spannender und das Smartphone zur perfekten Ablenkung.

Sophia Schröter Expertin Gaming

Als Nachhilfelehrerin fällt mir immer wieder auf, wie gut sich die Kids auskennen, wenn es um Youtuber, die neusten Apps und Games geht. Spricht man jedoch Datenschutz, Freizügigkeit im Netz und Vorsichtsmaßnahmen an, so wird es plötzlich wieder still im Raum. Als ich dieses Phänomen öfter beobachten konnte, sagte ich mir: „Dagegen muss man doch etwas machen. Die Kinder und Jugendlichen richtig an das Thema heranführen“. Und wie sich herausstellte, war ich nicht die
Einzige, die sich darüber Gedanken machte. Social Web macht Schule bietet mir genau die Möglichkeit, in diesem Bereich aktiv zu werden. Ich bin begeistert von dem Projekt und der Umsetzung und freue mich, nun ein Teil des Teams zu sein.

Teamtreffen Social Web macht Schule
Teamdiskussion Social Web macht Schule

Tanja Gottsmann

Digitale Medien sind schon längst fest in den Alltag von Kindern und Jugendlichen integriert. Wieso aber werden Sie dann mit der Nutzung von neuen Medien so allein gelassen? Mir ist es wichtig, dass Kinder das Thema Medien und einen kompetenten Umgang mit diesen schon in der Schule vermittelt bekommen.

Durch mein Studium der Medienforschung/ -praxis konnte ich bereits viele Erfahrungen rund um das Thema Medien sammeln. Von Kommunikationsmodellen über Medienrecht bis hin zum Informationsüberfluss im Internet war alles dabei.

Tanja Gottsmann Social Web macht Schule

Allerdings fehlte mir in meinem Studium immer der pädagogische Aspekt. Da mir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen schon immer Freude bereitet hat, habe ich mich neben dem Studium bereits mehrere Male in der Kinderbetreuung oder als Deutschlehrerin engagiert. Durch ein Praktikum im medienpädagogischen Bereich konnte ich schließlich tiefere Einblicke in die Thematik gewinnen. Dies alles bestätigte mich in meinem Beschluss im medienpädagogischen Sektor arbeiten zu wollen. Ich bin überzeugt, dass dieser Bereich einen wichtigen Bildungsauftrag zu erfüllen hat und interessante und anspruchsvolle Aufgaben für mich beinhaltet.

Nach meinem Praktikum war ich dann auf der Suche nach genau diesen Aufgaben und Herausforderungen und fand sie bei Social Web macht Schule. Gemeinsam möchten wir Kinder und Jugendliche altersgerecht an das Thema Medien heranführen und einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang gewährleisten. Dabei ist es mir wichtig sowohl die Risiken aufzuzeigen, die das World Wide Web birgt, als auch seine Chancen und Möglichkeiten pädagogisch wertvoll zu nutzen. Denn das Internet ist nicht nur böse und gefährlich, sondern kann uns bei einem verantwortungsvollen Umgang viele Türen öffnen.

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