Unser Workshop „Diskriminierung in digitalen Spielen“

Der Anfang

Alles begann, als letztes Jahr ein Webinar für ein Regionaltreffen des Schulnetzwerks “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” entstand. Es wurde angefragt, ob Social Web macht Schule einen virtuellen Workshop zum Thema “Diskriminierung im Gamingbereich” durchführen könnte. Natürlich hatten wir große Lust, uns diesem Thema zu widmen! Also wurde daraufhin ein Konzept entwickelt, welches wir im Juni zwar mit einer kleinen Gruppe, dennoch großem Mehrwert, erprobten. Wir merkten, dass die teilnehmenden Kinder einen großen Redebedarf und spannende Erlebnisse und Gedanken zu diesem Thema hatten und so beschlossen wir, den Workshop fest in das Repertoire der SWmS-Workshops zu integrieren. Zunächst war pandemiebedingt der Workshop eher als ein Online-Format angedacht, doch nachdem nach und nach immer mehr der „normale“ Schulalltag zurückkehrte, haben wir den Workshop als vor-Ort-Version mit drei Unterrichtseinheiten konzipiert und durchgeführt. 

Ein Workshop-Konzept entsteht… 

Trommelwirbel… Nun gibt es auch endlich eine neues und überarbeitetes Workshop-Konzept über sechs Unterrichtseinheiten für die Klassenstufen 6-8! Im ersten Teil des Workshops wird ein Einstieg ins Thema durchgeführt, indem alle Schüler*innen teilen, welche digitalen Spiele sie spielen und einen eigenen Gaming-Charakter mithilfe eines Internet-Tools gestalten. Danach erarbeiten sich die Teilnehmenden die wichtigsten Begriffe und Grundlagenwissen zum Thema „Diskriminierung“ und gehen in den Erfahrungsaustausch, wo ihnen schonmal Diskriminierung, Vorurteile oder Stereotype in digitalen Spielen oder beim Zusammenspielen mit anderen Spieler*innen begegnet sind. Als Nächstes diskutieren wir mithilfe eines Videos, warum es in digitalen Spielen häufig keine repräsentativen Darstellungen gibt, aber auch, dass Veränderung in Bezug auf Diskriminierung in digitalen Spielen möglich ist. Am Ende werden die Schüler*innen in einem fiktiven Szenario selbst zu Spiele-Entwickler*innen und denken sich ein Gaming-Konzept aus, welches frei von Diskriminierung, aber mit repräsentativen Darstellungen von Menschen und verschiedenen Kulturen ist. 

…und wird in der Praxis getestet 

Ein neues Workshopformat zu testen, ist immer aufregend. Funktioniert alles genau so, wie man es sich in der Theorie überlegt hat? Schafft man es, genau die Inhalte zu vermitteln, die man sich vorgenommen hat? Spoiler: Nein. Kein Workshop ist auf Anhieb perfekt, aber bei der ersten Durchführung haben wir schnell gemerkt, was funktioniert und was nicht. Daraufhin haben wir an verschiedenen Stellschrauben gedreht und beim nächsten Workshop-Termin lief alles wie am Schnürchen. Vor allem die Aufgaben, die die Selbstreflexion der Schüler*innen anregen sollen, sind immer wieder ein Highlight. So profitiert das Format und auch wir immer wieder von den unzähligen Erfahrungen und Gedanken der Schüler*innen. Aus unserem Charakter-Editor entwickelt sich dadurch schnell eine anregende Diskussion über Repräsentation und Diskriminierung. Und das alles nur mit einem kleinen Stupser in die richtige Richtung.  

Die Mission von Social Web macht Schule 

Ein eher nischiges, aber dennoch so wichtiges Thema! Digitale Spiele sind nicht mehr wegzudenken aus der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen und deshalb ist es uns wichtig aufzuklären, dass alle Menschen ein tolles Gaming-Erlebnis haben sollten, indem sie sich in den Spielfiguren und dem Setting des Spiels repräsentiert fühlen. Denn wenn man mal überlegt, wie oft Figuren im Rollstuhl sitzen, queer sind oder einfach nur realistische, diverse Körperformen und Merkmale haben, sieht es noch eher mau aus. Hier setzt Social Web macht Schule an und bringt den Schüler*innen das Thema Diskriminierung im Gaming-Bereich näher. Uns geht es generell darum, Kinder und Jugendliche für einen respektvolles und wertschätzendes Miteinander auf Augenhöhe zu sensibilisieren und mit diesem Workshop nun auch verstärkt in Bezug auf anti-diskriminierend Verhaltensweisen. Das Internet ist ein Ort, an dem alle Menschen teilhaben sollen. Und egal ob Cybermobbing, Hatespeech oder Diskriminierung – wir wollen dem etwas entgegenzusetzen! 

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