Aus dem Leben eines Trainers – Elternabend

Seit die „Social Web macht Schule“-Trainerinnen Marlene Jakob und Eugenia Oscherowski aus ihren Leben als Trainerinnen berichtet haben, ist im Projekt wieder viel passiert. Der Monat März stand nämlich ganz im Zeichen “Elternabend” – für das SWmS Team ging es nach Hartha, Chemnitz, Eppendorf, Zschopau und Dresden. Doch nicht nur für die Eltern war eine solche Informationsveranstaltung zu Sicherheit im Umgang mit Sozialen Medien eine Premiere, sondern auch für mich als Trainerin im Projekt.

Doch bevor ich von meinen Erlebnissen berichte, möchte ich ein großes DANKESCHÖN an die Eltern aussprechen. Die vollen Klassenzimmer, in denen zur Abwechslung einmal die Eltern die Schulbank drücken, haben mir gezeigt, dass Eltern sich für die Mediennutzung ihrer Kinder interessieren und ihre Kinder unterstützen wollen. Medien sind schnelllebig, bieten viele Lern- und Entwicklungschancen, bringen aber auch viele Gefahren mit sich. Es ist wichtig, dass sich Kinder Medienkompetenz aneignen. Und wie auf dem folgenden Feedbackbogen dargestellt: Auf diesem Weg sollten die Eltern sie mit einem offenen Ohr als gutes Vorbild begleiten.

Feedback-Bogen 2
Feedbackbogen Elternabend

Aller Anfang ist schwer

Anders als bei einem Schülerworkshop darf ich diesmal vor der Veranstaltung ausschlafen. Doch Nervosität macht sich im Laufe des Tages bei mir breit. Mehrmals laufe ich quer durch meine Wohnung und gehe immer wieder die Präsentation durch. Welche Fragen werden mir die Eltern stellen? Werden sie motiviert und interessiert sein oder eher müde und geschafft vom langen Arbeitstag sein? Kann ich den Anforderungen der Eltern gerecht werden? Den Tag verbringe ich mit viel lesen von weiterer Literatur zu Cybermobbing und sozialen Netzwerken und versuche mich auf mögliche Fragen vorzubereiten. Auch für die Zugfahrt zur ersten Schule habe ich mir Fachliteratur mitgenommen.

Sobald ich an der Schule bin, vergeht der Abend viel zu schnell. Lehrer werden begrüßt, die Technik wird überprüft und schon kann die Präsentation beginnen. Plötzlich ist es ganz ruhig im Raum. Diese Stille bin ich durch die Schülerworkshops nicht gewöhnt. Alle Elternaugen sind auf mich gerichtet und die anwesenden Personen hören aufmerksam zu. Gefahren und Potentiale des Social Web werden besprochen, auch einzelne soziale Netzwerke und Cybermobbing und Cybergrooming kommen nicht zu kurz.

Während des Elternabends merke ich, dass der Wissenstand der Eltern sehr unterschiedlich ist. Einige Eltern nutzen selbst ein Smartphone und soziale Netzwerke und können von ihren Erlebnissen aus dem Netz erzählen. Andere haben noch nie ein Smartphone besessen und können mit Begriffen wie „Account“ oder „Social Web“ kaum etwas anfangen. Ich versuche den unterschiedlichen Wissenstand gerecht zu werden und wähle einen Zwischenweg, damit mir jeder folgen kann, es aber auch nicht zu langatmig wird. Eh man sich versieht, ist der Mund trocken geredet und die Zeit ist vorbei.

Jeder Elternabend ist anders

Nach den ersten Elternabenden weiß ich nun, dass jede Infoveranstaltung ganz anders verläuft und je nach Schule die Eltern auch sehr unterschiedliche Fragen haben. Während die Eltern aus der einen Schule alles über Drohungen per WhatsApp und Kettenbriefe erfahren wollten, sehen Eltern aus einer anderen Schule eher die Smartphonenutzung ihrer Kinder kritisch. Sie wissen nicht, was ihre Kinder mit ihren High-Tech-Geräten genau machen und sind der Meinung, dass die Heranwachsenden zu viel Zeit mit den mobilen Alleskönnern verbringen. Auch kommt die Frage auf, was jüngere Geschwister im Vergleich zu ihrem älteren Geschwisterteil im Bezug auf das Smartphone dürfen und nicht dürfen. Handlungsanweisungen für eine angemessene und altersgerechtes Smartphonenutzung sind hier gefragt.

Wir Trainer sind auch immer bemüht das Konzept weiterzuentwickeln und anzupassen. Kritik und Anregungen sind uns dabei sehr wichtig. Wie mir die Feedback-Bögen der Eltern zeigen, gibt es an der einen oder anderen Stelle Verbesserungspotential. Einige Eltern finden den Elternabend zu lang und zu überladen mit theoretischen Fakten. Andere Eltern wünschen sich noch mehr und vor allem noch detailliertere Informationen.

Feedback-Bogen 1
Feedbackbogen Elternabend II

Großen Anklang finden dabei immer praktische Beispiele. Besonders wenn ich von meinen persönlichen Erlebnissen der Plattform YouNow erzähle, hören die Eltern aufmerksam zu. Auch Themen wie Amanda Todd oder Laura bewegen die Eltern sehr.

Um auch nach den Veranstaltungen praktische Tipps und Tricks zu erhalten und mit uns in Kontakt zu bleiben, können uns interessierte Eltern gern auf Twitter als @webmachtschule oder Facebook https://www.facebook.com/socialwebmachtschule folgen. Wir freuen uns auf Ihr Feedback, Fragen und Anmerkungen!

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